Patenschaft – Partnerschaft

Am 27.08.1949 kam es zu einem ersten überregionalen Treffen der Liegnitzer in Köln. Mit der Verkündigung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland entstand schon bald der Gedanke, kommunale Patenschaften zu ostdeutschen Gebietskörperschaften – Länder, Kreise, Städte und Gemeinden einzurichten.

Am 28. 10. 1952 beschloss die Stadtvertretung Wuppertal, die Patenschaft für Stadt- und Landkreis Liegnitz zu übernehmen.

Anlässlich des ersten Treffens der Liegnitzer in Wuppertal wurde die Patenschaftsurkunde feierlich übergeben. Hierin wünscht die Stadt Wuppertal „die besondere Bedeutung der schlesischen Lande für das deutsche Volk zu würdigen. Die Bürger von Liegnitz sollen in Wuppertal einen neuen Sammelpunkt ihrer kulturellen und politischen Anliegen finden. Wuppertal wird das Schicksal der alten deutschen Stadt als sein eigenes empfinden und mithelfen, das Los der vertriebenen Deutschen zu erleichtern“.

Diese Urkunde trägt die Unterschrift von Oberbürgermeister Schmeißing. Wesentlichen Anteile am Zustandekommen der Patenschaft hatte seitens der Liegnitzer der letzte deutsche Oberbürgermeister von Liegnitz, Dr. Elsner.

Noch im Jahre 1953 richtete die Stadtverwaltung eine Heimatkreisbetreuungsstelle ein, die dem Presse- und Verkehrsamt zugeordnet wurde. Im folgenden Jahr bildete der Rat der Stadt Wuppertal einen Patenschaftsausschuss.

Diese Betreuungsstelle unterstützte viele Liegnitzer bei der Bearbeitung im Lastenausgleichsverfahren und beriet in Rentenfragen. Sie erleichterte in vielen Fällen die Zusammenführung der weit verstreut lebenden Liegnitzer und richtete zu diesem Zweck eine umfangreiche Anschriftendatei ein. Die Unterstützung in Not geratener Liegnitzer, die Versendung von Paketen, Medikamenten und sonstigen Hilfegütern an Liegnitzer in der damaligen DDR und in Liegnitz und nicht zuletzt die Ausrichtung der alle 2 Jahre stattfindenden Patenschaftstreffen zählte weiterhin zu ihren Aufgaben.

Folgende Bilder zeugen davon, wie der Kanaldeckel in der Innenstadt von Wuppertal-Elberfeld, wehende Stadtfahnen von Wuppertal und Liegnitz an öffentlichen Gebäuden, Gedenkstunden am „von Arnim Denkmal“ am Görlitzer Platz, Ecke Liegnitzer Str. in Wuppertal, sowie Szenen aus den Heimattreffen.

Auf Einladung der Patenstadt Wuppertal fand dann am 24. und 25.10.1954 in Wuppertal eine Arbeitstagung aller Liegnitzer Heimatgruppen aus dem damaligen Bundesgebiet statt. Diese beschlossen, eine Arbeitsgemeinschaft Liegnitzer Ortsgruppen (ALO) zu gründen. Anlässlich des Liegnitzer Treffens 1956 wurde dann beschlossen, der Organisation den Namen „Bundesgruppe Liegnitz Stadt und Land“ zu geben und sich beim Amtsgericht Wuppertal ins Vereinsregister eintragen zu lassen.

Partnerschaft

Im Jahr 1993 gingen die Stadträte von Wuppertal mit der jetzt polnischen Stadt Liegnitz / Legnica eine Partnerschaft ein, wie nachstehende Urkunde bezeugt.

Die Bundesgruppe als Vertreter der deutschen Liegnitzer wurde bereits in Vorgesprächen mit einbezogen, wie der dann erstellte Text in Artikel 9 dieses bezeugt und auch bei entsprechenden Jubiläen umgesetzt wurde.

Die Bilder zeigen Momente aus der Jubiläumsveranstaltung 25 Jahre Partnerschaft in Liegnitz im Gespräch der Stadtoberhäupter mit dem damaligen Bundesvorsitzenden Liegnitz und späterem Ehrenmitglied Dr. Gerhard Kaske.

Auch zur 30 Jahr-Feier im Jahr 2023 erhielt die Bundesgruppe eine Einladung nach Wuppertal zum Jubiläumsempfang zu kommen.